Festivalarchiv 2006 bis 2018

Erzählerin von europäischem Rang: Monika Maron

Mit Monika Maron kommt einer der gewichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur in die Eifel. Sie kommt fast 30 Jahre nach ihrem aufsehenerregenden Romandebüt „Flugasche“ (1978). Darin geht es um die „Umweltsünden“ der DDR und um die Unterdrückung individueller Entfaltungsmöglichkeiten im DDR-System.

Kein Wunder, dass ihre Schriften unter dem Honecker-Regime keine Chance auf Veröffentlichung hatten. Sie erschienen seit den 1980er Jahren ausschließlich in der Bundesrepublik - mit starker Beachtung.
Nicht selten geht es um Frauen, die zu neuen Ufern aufbrechen, um Lebensträumen zu folgen - im Kontext der deutschen Geschichte.

Als „Erzählerin von europäischem Rang“ wurde sie kürzlich gewürdigt, als „herausragende Chronistin deutsch-deutscher Erinnerungen und Befindlichkeiten und zugleich eine ebenso kritische wie temperamentvolle Begleiterin des wiedervereinigten Deutschlands“ (Stadtschreiber
Mainz 2008).

Seit dem Roman „Stille Zeile sechs“ (1991) gilt sie als Erfolgsautorin. In den Romanen „Endmoränen“ (2002) und „Ach Glück“ (2007) erzählt Maron aus der Sicht einer älter werdenden Frau von geglückten und gescheiterten Lebensentwürfen.

Monika Maron

Geboren 3.6. 1941 in Berlin. Erzählerin, Dramatikerin. Zog mit ihrer Mutter im Alter von 10 Jahren nach Ost-Berlin um. Arbeitete nach dem Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte zunächst als Reporterin.

1977/78 trat sie, ideologisch desillusioniert, aus der SED aus. Keines der Bücher, die sie in der DDR schrieb, wurde dort veröffentlicht. Verließ 1988 die DDR und ging zunächst nach Hamburg. Lebt seit 1992 in Berlin.

Weitere Werke: u.a. Animal triste. R. (1996), Pawels Briefe. R. (1999), Bitterfelder Bogen (2009). Auszeichnungen: u.a. Kleist-Preis (1992), Carl-Zuckmayer-Medaille (2003).