Festivalarchiv 2006 bis 2018

Die Danziger Trilogie

Danzig-Langfuhr, der Labesweg 13 mit dem Kolonialwarengeschäft seiner Eltern und der beengten Zweizimmerwohnung, das Gymnasium Conradinum, die Tischlerwerkstatt des Onkels in der Elsenstraße, die polnische Post, die Danziger Bucht: In seinen Werken bewahrt Günter Grass das Danzig seiner Kindheit auf.

Verlorene Heimat, poetisch erinnert: vor allem in der „Danziger Trilogie“, zu denen der Roman „Blechtrommel“ (1959), die Novelle „Katz und Maus“ (1961) und der Roman „Hundejahre“ (1963) zählen.

In Danzig begann 1927 sein Leben, Danzig wurde zu seinem poetischen Kosmos, mit Kindheit und Jugend im aufkommenden Hitlerreich und im 2. Weltkrieg.

Hier beobachtet der trommelnde und glaszerschreiende Oskar Matzerath Weltgeschehen aus der Zwergperspektive. Hier kämpft Mahlke mit dem übergroßen Adamsapfel um Anerkennung. Hier beginnen Eddi Amsel, Harry Liebenau und Walter Matern ihre Odyssee durch die „Hundejahre“ unseres Jahrhunderts.

In der Imaginationskraft von Günter Grass wurde Danzig zu einem Ort von weltliterarischem Rang. Längst ist Grass Ehrenbürger von Danzig (Gdansk). Und dem kleinwüchsigen Trommler Oskar hat man ein Denkmal gesetzt: auf einer Parkbank vor einem Springbrunnen, unweit vom Labesweg.