Festivalarchiv 2006 bis 2018

Einführungsrede von Dr. Zierden zu Rüdiger Safranski

19. September, Stadthalle Bitburg

Rüdiger Safranski, die Dritte! Schon zum dritten Mal beehrt Rüdiger Safranski das Eifel-Literatur-Festival.

2008 - da waren wir mit ihm und Herder in See gestochen, neuen Horizonten entgegen, dem Grenzenlosen hingegeben.

Herders Aufbruch und Ausbruch aus Riga am 17. Mai 1769 - damit ließ Safranski damals die Romantik beginnen, sein Buch über „eine deutsche Obsession mit europäischen Folgen“ und seinen Vortrag beim Eifel-Literatur-Festival - im Eifelkloster Himmerod, dessen romantisch wirkende Ruine um 1900 den Eifelmaler Fritz   von Wille ebenso verzaubert hatte wie die Eifeldichterin Clara Viebig.

Kloster Steinfeld, 2010: Da war Safranski mit seinem Buch „Goethe & Schiller. Geschichte einer Freundschaft“ zu Gast. Einmal mehr erfolgreich bemüht, Klassiker zu entstauben und erregend lebendig werden zu lassen. Schillers und Goethes Leben, Denken und Schreiben; ihre produktive Gegensätzlichkeit, ihre alles überwindende Freundschaft.

Und nun, 2014,  Safranskis neuer Bestseller „Goethe. Kunstwerk des Lebens“. Ein Buch wie ein Gipfelwerk, gewidmet dem „Zentralmassiv der deutschen Literatur“ (Johannes Thiele). Ein Buch über den berühmtesten Schriftsteller deutscher Sprache, über den größten Dichter und Denker der Deutschen - geschrieben von dem berühmtesten Biographen unserer Republik, von dem „Goethe unter den Biographen“, so die „Wiener Zeitung“ im September 2013. Da hatte Safranskis Goethe-Buch gerade Florian Illies von Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch gestoßen. Wenig später waren von den ersten Auflagen, die bei 120.000 Exemplaren lagen, bereits 100.000 verkauft. Für Weihnachten 2013 wurde nachgedruckt. „Love you Goethe“ titelte das „Handelsblatt“ in einer Zeit, in der die deutsche Filmkomödie „Fack ju Göhte“ mit über sieben Millionen die meisten Kinobesucher des Jahres 2013 anzogen. „Love you Goethe“, das riefen die Buchhändler, das riefen die Literaturkritiker quer durch alle Blätter der Republik. Ein Goethebild ohne Demaskierung, ohne Denunziation oder Demontage, Goethe als exemplarischer Lebenskünstler, als positives Beispiel für ein gelingendes, geglücktes Leben: das führte zu Begeisterungsstürmen bei der Literaturkritik. Jede Generation brauche ihr eigenes umfassendes Goethebuch, rief sie aus, und das neue Buch von Rüdiger Safranski - das sei die Goethe-Biographie für unsere Zeit. Mitreißend und klug erzählt, stilistisch brillant, lehrreich, inspirierend. Ein „Lebensratgeberbuch“ ersten Ranges, „ein Hausbuch der Gebildeten“, geeignet, den Leser ganz verliebt zu machen in Goethe, so Ijoma Mangold in der Wochenzeitung „Die ZEIT“

Von wegen also „Fack yu Göhte“! Sondern: „Love you Goethe!“ Und mit ihm seinen Biographen. Herzlich willkommen beim 11. Eifel-Literatur-Festival 2014, herzlich willkommen in der Stadthalle Bitburg - Deutschlands berühmtester Biograph, der „Goethe unter den Biographen“ mit seinem großen Goethe-Buch - herzlich willkommen Rüdiger Safranski.