Festivalarchiv 2006 bis 2018

Wladimir Kaminer

Mit der heiteren Erzählsammlung „Russendisko“ (2000) avancierte der russische Wahl-Berliner Wladimir Kaminer auf Anhieb zum Kultautor, zu einem der beliebtesten und gefragtesten Autoren in Deutschland. Immer neu erzählt er vom ganz normalen Wahnsinn unseres Alltags, immer mit hintergründigem Witz und schnörkelloser Sprache. Da wird noch der tägliche Einkauf in der Metropole Berlin zum Erlebnis, der Schrebergarten zum urkomischen Minenfeld. Da entdeckt er mit seinem einzigartigen Blick für Abseitiges und Abgründiges in den entlegensten Winkeln der Welt oder der deutschen Provinz immer neue unerwartete Abenteuer. Kaum jemand erzählt mitreißender davon als Wladimir Kaminer. Sanfte Satiren, bei denen man merkt: Das wahre Leben unterhält besser als alle Fantasie. Jüngstes Beispiel: Kaminers russische Nachbarn. Sie spielen morgens Trompete und freuen sich, wenn ihre Nachbarn mit dem Besen an die Decke klopfen, um sie anzufeuern. Sie lieben Besuch, kapern aber notfalls auch ein paar Zeugen Jehovas, um sie in ihrer Wohnung festzuhalten, bis alle Fragen zu Gott und der Welt beantwortet sind. Skurril sind die Erfahrungen mit Kaminers komischen Nachbarn.

» Erst staunt man. Dann lacht man. Dann sieht man die Welt mit anderen Augen .« (Woman)

» Wo auch immer das Leben seine witzigsten Geschichten schreibt, muss man sie wie Kaminer nur aufsammeln «. (Kieler Nachrichten)

Zur Person:

1967 in Moskau geboren. Deutscher Schriftsteller und Kolumnist. Seit 1990 lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin, noch vor der Wiedervereinigung am 3. Oktober. Buchdebüt 2000 mit der auch international erfolgreichen Geschichtensammlung „Russendisko“. Kaminer schreibt alle seine Bücher auf Deutsch. Seitdem viele weitere, allesamt erfolgreiche Bücher, u.a. „Mein deutsches Dschungelbuch“ (2003) und „Mein Leben im Schrebergarten“ (2007). 2009 erschien „Meine russischen Nachbarn“.