Festivalarchiv 2006 bis 2018

Erotische Begegnungen und Beziehungen mit Alissa Walser

Alissa Walser ist die drittälteste der vier Töchter von Martin Walser, der Literaturlegende vom Bodensee. Schreibtalentiert wie ihre Schwestern Johanna und Theresia. Als künstlerisches Multitalent war Alissa Walser zunächst

als Malerin erfolgreich.

Mit ihrem spektakulären Erzähldebüt „Geschenkt“ gewann sie 1992 auf Anhieb den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis: mit der Geschichte einer erotischen Vater-Tochter-Beziehung.

Auch in anderen Erzählungen stehen im Vordergrund: Heftige wie flüchtige Liebesbeziehungen, Begegnungen zwischen Frau und Mann, Tochter und Vater sowie Mutter und Tochter. Als „elektrisierend“ wurde 2010 ihr Romandebüt gefeiert: die Geschichte des berühmten Arztes Franz Anton Mesmer (1734-1815) und seiner berühmtesten Patientin, der blinden Pianistin Maria Theresia Paradis in Wien. Auch hier geht es um eine subtile erotische Annäherung. In ihrer jüngsten Erzählung „Immer ich“ (2011) geht es um die Sehnsucht nach Bindung und zugleich um die Angst, liebgewonnene Freiheiten zu verlieren...

Alissa Walser:

Geb. 1961 in Friedrichshafen am Bodensee. Studierte von 1981 bis 1986 Malerei in Wien und New York. Seit 1990 auch schriftstellerisch tätig und als Übersetzerin.

Auszeichnungen u.a.: Spycher: Literaturpreis Leuk (2010); Hertha-König-Literaturpreis 2011. Sie lebt in Frankfurt am Main.